Was ist gesta romanorum?

Gesta Romanorum, zu Deutsch "Taten der Römer", ist eine mittelalterliche lateinische Sammlung von moralischen und historischen Geschichten. Die genaue Entstehungszeit und der Autor oder die Autoren sind unbekannt, aber es wird angenommen, dass die Sammlung im 13. Jahrhundert zusammengestellt wurde.

Die Gesta Romanorum besteht aus rund 200 erzählenden Passagen, die jeweils eine moralische Lehre vermitteln sollen. Die Geschichten basieren oft auf biblischen Ereignissen oder antiken römischen Geschichte und Mythologie. Sie wurden häufig von Mönchen und Predigern als Quelle für ihre Predigten und moralische Lehren verwendet.

Die Sammlung wurde im Laufe der Jahrhunderte stark erweitert, ergänzt und überarbeitet. Die Geschichten wurden in verschiedene Kategorien eingeteilt, wie zum Beispiel "Schicksal", "Tugend" oder "Laster", um den moralischen Bezug deutlicher zu machen.

Obwohl die Gesta Romanorum im Mittelalter weit verbreitet waren, gerieten sie später weitgehend in Vergessenheit. In der Renaissance wurde die Sammlung jedoch wiederentdeckt und hatte einen großen Einfluss auf die europäische Literatur. Viele berühmte Werke, darunter Shakespeares Romeo und Julia und Der Kaufmann von Venedig, werden von einigen der Geschichten der Gesta Romanorum inspiriert.

Die Gesta Romanorum haben somit einen bedeutenden Platz in der Geschichte der europäischen Literatur und sind ein Beispiel für die Verbindung von antiken und christlichen Erzähltraditionen. Sie sind immer noch als wichtige Quelle für Studien über das mittelalterliche Denken und die Moralvorstellungen zugänglich.